Heilpädagogik

Die Heilpädagogik ist eine vertiefte Pädagogik. Sie beschäftigt sich in Theorie und Praxis mit Erziehung, Förderung, Bildung, Beratung und Integration von Menschen, damit eine Teilhabe in der Gesellschaft stattfinden kann.

Die Heilpädagogik wendet sich an Kinder, welche aufgrund von Entwicklungs- oder Verhaltensauffälligkeiten bzw. -störungen oder Behinderungen in besonderen Lebenssituationen eine individuelle Unterstützung benötigen. Diese „spezialisierte Pädagogik“ arbeitet im Sinne von Paul Moor, nach dessen heilpädagogischen Grundregeln: 

1. „Wir müssen das Kind verstehen, bevor wir es erziehen“, 

2. „Nicht gegen den Fehler, sondern für das Fehlende“ 

3. „Nicht nur das Kind, auch seine Umgebung ist zu erziehen.“                     

       

Heilpädagogisches Handeln bedeutet das Kind in seinem Lebenskonstrukt anzuerkennen. Durch Verstehen der Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft zu unterstützen und um dabei Barrieren abzubauen. 

Eine ganzheitlichen Betrachtungsweise des Kindes ist primär, welche nicht nur die Auffälligkeit, Störung oder Behinderung wahrnimmt, sondern auch die gesamte Persönlichkeit mit den Ressourcen, Stärken und Schwächen. Im Mittelpunkt steht das Kind mit seinen Bedürfnissen und Interessen und seine Möglichkeiten in seiner Lebenswelt innerhalb seines sozialen Systems. Die Heilpädagogik ist ein individueller, sinnorientierter, theoriegeleitete und interaktiver Verstehensprozess. Die bejahende Anerkennung, die uneingeschränkte Würdigung und Wahrnehmung der Person im SoSein und einer vertrauensvollen Beziehungsgestaltung sind grundlegend. Hier können Ressourcen entdeckt werden, damit eine größtmögliche Entfaltung der Persönlichkeit stattfinden kann. Die entgegengebrachte Empathie, einfühlendes Verstehen und eine Kongruenz durch die Heilpädagogin ist handlungsleitend.  

             

                   „Ich glaube daran, dass das größte Geschenk, das ich von jemanden empfangen kann, ist,                                                                                                  gesehen, gehört, verstanden und berührt zu werden.                                                                                        Das größte Geschenk, das ich geben kann, ist, den anderen zu sehen, zu hören, zu verstehen und zu berühren.                                                                            Wenn dies geschieht, entsteht Beziehung“                                                                                          Virginia Satir


Heilpädagogischer Ansatz 

In der heilpädagogischen Praxis ist das Ziel, Kinder mit Entwicklungsauffälligkeiten, drohenden Beeinträchtigungen oder Behinderung im körperlichen, geistigen, sprachlichen, seelischen oder sozialen Bereich zu unterstützen und zu fördern.

In einer angenehmen Atmosphäre kann die Entwicklung des betroffenen Kindes durch eine vertrauensvolle Beziehung positiv beeinflusst werden. 

In der heilpädagogischen Begleitung ist folgendes essenziell: 

Es bedeutet, dass ein Kind verstanden werden muss, bevor es gefördert, begleitet und unterstützt werden kann. Zudem muss nicht nach Fehlern gesehen, sondern das Fehlende beachtet werden. Weiterhin wird nicht nur das Kind betrachtet, sondern auch seine Lebenswelt. 

Als Heilpädagogin arbeite ich ganzheitlich, ressourcen- und lösungsorientiert. Im Fokus steht, das Ausschöpfen des Entwicklungspotenzials, das bedeutet, das Kind als ganze Person mit seinen Fähigkeiten und Begabungen, Schwierigkeiten und Einschränkungen und seinem individuellen Entwicklungstempo und seine Selbstregulation zu erkennen. Die Stärkung der Selbstständigkeit, der Handlungsfähigkeit und des Selbstbewusstseins stehen ebenfalls im Vordergrund. 

Meine Aufgabe sehe ich darin, mein Wissen und meine Kompetenzen anzubieten, um Kinder und deren Bezugspersonen zu unterstützen und fördernd zu begleiten. Durch das Erschließen der Ressourcen und Stärken des Kindes mit dessen Umfeld können Lösungen erarbeitet und das „Fehlende“ ausgeglichen oder minimiert werden, damit alle Beteiligten besser mit sich, miteinander und in ihrer Lebenswelt zurecht zu kommen können. 

Als Heilpädagogin vertraue ich darauf, dass Kinder selbst aktiv ihre eigene Entwicklung gestalten. Jedes Kind bringt von sich aus den Drang nach Selbstaktualisierung und Weiterentwicklung mit. Manchmal benötigt es hierbei zusätzliche Unterstützung und Begleitung. 

Meine Haltung gegenüber dem Kind richte ich nach Carl Rogers aus: 

  • Akzeptanz: Anerkennen aller Gefühle und jedes Verhaltens, bedingungslose Wertschätzung
  • Kongruenz: Echtheit im Umgang eigener Gefühle, Verhaltens und Einstellungen dem anderen gegenüber. 
  • Empathie: Einfühlungsvermögen in die Erlebenswelt des Kindes eintauchen, nachzuempfinden, wie der andere fühlt und denkt. 

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